Väinö Linna

finn. Schriftsteller

* 20. Dezember 1920 Urjala

† 21. April 1992 Kangasala

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 27/1992

vom 22. Juni 1992 (st)

Herkunft

Väinö Valteri (auch Valtteri) war der Sohn eines Fleischers.

Ausbildung

Nach dem frühen Tod des Vaters mußte L. vorzeitig die Schule verlassen und als Arbeiter in einer Textilfabrik für die notleidende Familie Geld verdienen. An den finnisch-russischen Kriegen von 1939 bis 1944 nahm L. als Soldat teil. Die Kriegserlebnisse prägten wesentlich seine spätere schriftstellerische Arbeit.

Wirken

Nach Friedensschluß nahm L. zunächst seine Tätigkeit als Fabrikarbeiter wieder auf, widmete sich daneben aber als Autodidakt schriftstellerischer Arbeit. 1947 erschien sein autobiographischer Arbeiterroman "Päämäärä" (Das Ziel), 1948 der Liebesroman "Musta rakkaus" (Schwarze Liebe). Ein Welterfolg wurde sein Kriegsroman "Tuntematon sotilas"(54; dt. 55 "Kreuze in Karelien" und 71 "Der unbekannte Soldat"), eine dokumentarisch-realistische Schilderung der Kriegswirklichkeit aus der Sicht der einfachen Soldaten und zugleich eine beißende Kritik an patriotischen Phrasen. L. machte in dem Buch auch deutlich, daß nicht preußischer Gehorsam und Mannschaftsgeist, sondern der ausgeprägte Individualismus des einzelnen Kämpfers die damals vielbewunderte Stärke der finnischen Soldaten ausmachte.

L.s Kriegsroman entfesselte in Finnland einen wahren "Pressekrieg". Bewundert als ...